Dutzende Postkarten zur Rettung der Freiwilligendienste
Viele dutzend Zuschriften erreichten den Bundestagsabgeordneten aus der Ortenau, Martin Gassner-Herz, in seinem Abgeordnetenbüro. Es geht um ein Thema, das aktuell viele junge Menschen beschäftigt. Familienministerin Lisa Paus plant in den kommenden beiden Jahren Einsparungen von 113 Millionen Euro bei den Jugendfreiwilligendiensten und den Bundesfreiwilligendiensten.
Mit einem Appell an den Bundestagsabgeordneten Martin Gassner-Herz, der für die FDP-Fraktion im Familienausschuss und als Obmann im Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement sitzt, haben sich viele junge Menschen per Postkarte gemeldet und von ihrem Freiwilligendienst berichtet und den Erfahrungen, die sie damit gesammelt haben. So arbeiten die Freiwilligen z. B. im Sozialdienst mit Menschen mit Behinderung, in Schulen oder mit älteren Menschen und bekommen ein Gefühl für die Relevanz ihrer Arbeit und von Berufen, die vom Fachkräftemangel bedroht sind. Viele von ihnen fürchten, dass durch die Kürzungen 1/3 der Freiwilligenplätze wegfallen. Das wäre ein herber Schlag, der nicht nur die Freiwilligen selbst, sondern vor allem auch die Organisationen treffen würde, bei denen sich die Jugendlichen für einen einjährigen Dienst bewerben.
Martin Gassner-Herz: „Dass ich so viel handgeschriebene Post erhalten habe, hat mich bewegt und zeigt die Dringlichkeit der Sache und wie viele Jugendliche betroffen wären, wenn es beim Vorschlag der Ministerin bleibt. Auch Jugendliche aus dem Ortenaukreis haben mir geschrieben, die ihren Dienst beim Rettungsdienst, in der Schule oder im Jugendbüro absolvieren. Es ist wichtig, dass wir die Freiwilligendienste stärken und nicht schwächen, denn hier lernen junge Menschen Engagement und was es bedeutet, Teil einer Gemeinschaft zu sein. In den Haushaltsverhandlungen werden wir uns nun sehr genau anschauen, dass im Bereich des Familienministeriums die richtigen Prioritäten gesetzt werden. Jeder Jugendliche muss auch in Zukunft die Möglichkeit bekommen, einen Freiwilligendienst zu leisten.“
Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) gibt es schon seit über 50 Jahren. Hier können sich vor allem junge Menschen bis 27 Jahre bewerben. Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) hingegen ist geöffnet für Menschen über 27 Jahre, die sich außerhalb von Schule und Beruf engagieren möchten.