Martin Gassner-Herz

Erfolg für die Ortenau: EU ermöglicht einfachere Entnahme von Wölfen

In einem wegweisenden Schritt hat die Europäische Union beschlossen, die rechtlichen Hürden für den Abschuss von Wölfen in Europa deutlich zu senken. Auf EU-Ebene haben die Mitgliedstaaten im Ausschuss der ständigen Vertreter (AStV) dem Vorschlag zugestimmt, den Schutzstatus des Wolfes von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzusetzen. Dies ist ein großer Erfolg für die Weidetierhalter und Landwirte in der Ortenau und ganz Deutschland.

Die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland und insbesondere in die Regionen wie die Ortenau hat zu einem signifikanten Anstieg von Angriffen auf Nutztiere geführt. Gerade in der ländlichen und landwirtschaftlich geprägten Ortenau haben Weidetierhalter immer wieder Alarm geschlagen und auf die Herausforderungen hingewiesen, die die steigende Wolfspopulation mit sich bringt. 

Der Beschluss wurde möglich, nachdem sich die deutsche Bundesregierung nun endgültig auf eine gemeinsame Linie geeinigt hat. Umweltministerin Steffi Lemke hatte den Vorschlag der EU-Kommission zunächst abgelehnt, im Zuge der Verhandlungen ihren Widerstand jedoch aufgegeben. Deutschland konnte somit auf Botschafterebene im AStV dem Vorschlag zustimmen und wird dies auch in Kürze im Ministerrat bestätigen.

Für die Region Ortenau bedeutet diese Entscheidung einen wichtigen Schritt hin zu mehr Rechtssicherheit und Handlungsfreiheit im Umgang mit dem Wolf. Insbesondere Weidetierhalter werden von der Herunterstufung des Schutzstatus profitieren, da ihnen zukünftig bei Wolfsangriffen schneller geholfen werden kann. Der Ortenauer Bundestagsabgeordnete Martin Gassner-Herz (FDP) begrüßt diesen Erfolg ausdrücklich und sieht sich im Engagement seiner Fraktion bestätigt. „Es ist ein großer Erfolg, dass wir uns mit unserer Position durchgesetzt haben. Der Schutz der Weidetiere in unserer Region ist wichtig. Nur so kann Landwirtschaft eine Offenhaltung sicherstellen und eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft erhalten, die unsere Heimat attraktiv macht und auch Artenvielfalt sichert“, so Gassner-Herz.

Bereits seit Jahren setzt sich die FDP-Fraktion für eine realistische Anpassung des Schutzstatus des Wolfes ein. In einem Positionspapier der FDP-Fraktion heißt es: „Es muss möglich sein, Wölfe zu entnehmen, die eine Gefahr für Mensch oder Tier darstellen.“ Zudem hat die FDP die Absenkung der Hürden für den Abschuss als dringend notwendig erachtet, um den Schutz der ländlichen Weidewirtschaft zu gewährleisten und regionale Lebensgrundlagen zu sichern. Mit der Zustimmung Deutschlands im AStV und dem finalen Beschluss der EU-Kommission wird nun eine zentrale Forderung umgesetzt.

Die Entscheidung der EU-Kommission wird voraussichtlich bei der nächsten Sitzung der Vertragsstaaten der Berner Konvention am 4. Dezember formell bestätigt. Damit ist der Weg frei, um die FFH-Richtlinie entsprechend anzupassen und den Wolfsschutz auf eine angemessene Ebene zu bringen.