Stadtrundgang mit dem Blinden- und Sehbindertenverein Südbaden e.V.
Die Bundestagsabgeordneten Konrad Stockmeier und Martin Gassner-Herz tauschten sich mit dem Blinden- und Sehbindertenverein Südbaden e.V. aus. Der Verein berät blinde und sehbehinderte Menschen sowie ihre Angehörigen und Freunde in sozialen und rechtlichen Angelegenheiten. Darüber hinaus informiert er über Hilfsmittel, fördert den Austausch unter Betroffenen durch Vorträge, Öffentlichkeitsarbeit und Freizeitgestaltungsmöglichkeiten.
Der Austausch fand im Rahmen eines Stadtrundganges statt, bei welchem die Barrierefreiheit der Kreishauptstadt Offenburg analysiert wurde. Dazu stellte der Verein Simulationsbrillen zur Verfügung. Von absoluter Blindheit, über Tunnelblick und verschiedene andere Formen von Sehbehinderungen konnten die Abgeordneten und Kommunalpolitiker wortwörtlich mit eigenen Augen sehen, was es konkret bedeutet, sich derart eingeschränkt orientieren zu müssen.
In Bezug auf die Innenstadt Offenburgs wurde dargelegt, dass insbesondere die seit 2018 sanierte Lange Straße und der Lindenplatz die Betroffenen in ihrer Mobilität einschränken ließe. „Ich finde es sehr schade, dass damals so viel Geld investiert wurde und trotz unserer Mahnungen die Maßnahmen für die Blindenleitsysteme nicht zweckmäßig sind“, berichtete Bezirksvorsitzender Stefan Rendler und weiter: „nun muss man aufwändig und mit hohen Kosten Blindenleitsysteme nachrüsten und hat keinen idealen Zustand“. Er machte dies an mehreren Beispielen deutlich. So endet etwa eine nachträglich eingefräste Rillenlinie direkt an der Hauswand der Kloster-Kirche ohne Aufmerksamkeitsfläche. „Für eine eingeschränkte Person, die sich hier nicht auskennt, bedeutet das nichts anderes, als dass sie gegen die Wand läuft und anschließend keine Orientierung findet, wo es weitergeht.“
Aus Beispielen wie diesen ließe sich der Auftrag entnehmen, bei Vorhaben direkt von Beginn an auf eine möglichst barrierefreie und inklusive Stadtplanung zu achten.