Zu Besuch im Kindergarten Renchen-Ulm
Bundestagsabgeordneter Martin Gassner-Herz besuchte gemeinsam mit dem FDP-Kreisvorsitzenden Johannes Baier den Katholischen Kindergarten St. Michael in Renchen-Ulm und führte ein Gespräch mit Fabian Berl, dem Leiter der Einrichtung.
Der Kindergarten unter Trägerschaft der Erzdiözese Freiburg bietet 98 Betreuungsplätze für Kinder in 2 Gruppen für 1- bis 3-jährigen und vier Gruppen für über 3-jährige Kinder. Fabian Berl erläuterte, dass man im Ü3-Bereich ein offenes Konzept verfolge, aber dennoch Wert auf einen gemeinsamen Start in der eigenen Gruppe lege. Insofern kommen die Kinder kommen in ihrer Gruppe an, haben dort ihren Morgenkreis und können danach selbst entscheiden, in welchem Raum sie sich aufhalten. „Mit den Räumlichkeiten bin ich sehr zufrieden“, so Fabian Berl, der seit 2021 Leiter der Einrichtung ist. „Besonders der U3-Bereich ist modern und gut ausgestattet und der weitläufige, attraktive Außenbereich macht unseren Kindern und uns viel Freude“.
Martin Gassner-Herz interessierte sich insbesondere dafür, ob und wie es gelingt, Betreuungspersonal zu finden. Dazu Fabian Berl: „Wir haben unsere 12 Stellen aktuell besetzt, aber spüren, dass der Arbeitsmarkt in unserem Bereich sehr angespannt ist. Auf Stellenausschreibungen bewirbt sich fast niemand aktiv, sondern wir müssen aktiv suchen und uns innerhalb der Trägerschaft austauschen. Es ist auch wichtig, selbst Personal zu entwickeln. Dazu gibt es mittlerweile deutlich bessere Möglichkeiten zum Quereinstieg und zur Weiterbildung“.
Inwiefern die Ganztagsbetreuung genutzt wird und die Ganztagsbetreuungsanspruch in der Grundschule auch Einfluss auf den Kindergarten hat, wollte Johannes Baier wissen, der für den Renchner Gemeinderat kandidiert und dessen eigene Kinder auch hier in Kita und Schule sind. „Bei den unter 3-jährigen haben wir eine gewisse Nachfrage zur Betreuung bis zu sechs Stunden. Länger wird eigentlich nicht nachgefragt. Im Ü3-Bereich haben wir nachmittags in der Regel eine Gruppe offen. Inhaltlich betrifft uns der neue Anspruch der Ganztagsbetreuung in der Grundschule nicht, aber wir gehen natürlich davon aus, dass der Arbeitsmarkt an Betreuungskräften dadurch noch angespannter wird“, berichtet Fabian Berl.
Ein Wunsch an die Politik hatte der Kindergarten-Leiter dann auch: „Die aktuelle Regelungen sehen eine sogenannte Leitungszeit vor, die es mir ermöglicht mich als Leitung voll auf die immer größeren organisatorischen und pädagogischen Herausforderungen zu kümmern. Dies hat aus meiner Sicht zu einer deutlichen Verbesserung der Qualität unseres Angebotes geführt und sollte in jedem Fall verstetigt werden“. Finanziert wird dies aus dem Kita-Qualitätsgesetz, mit welchem der Bund die Länder in diesem und dem vergangenen Jahr mit insgesamt rund vier Milliarden Euro unterstützt. Die Bundesregierung aus SPD, Grüne und FDP hat dafür ein Handlungsfeld „starke Leitung“ im Gesetz ausgewiesen. Laut Martin Gassner-Herz fällt diese Aufgabe allerdings im Anschluss dem Land zu: „Der Bund kann nicht dauerhaft die originären Aufgaben der Länder finanzieren, sondern will mit derartigen Maßnahmen Impulse setzen und unterstützen. Wenn sich Maßnahmen dann als sinnvoll erwiesen haben, sind diese durch die Länder selbst in die dauerhafte Finanzierung zu übernehmen“.